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Kleines Lexikon Koreanischer Musikinstrumente
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Geomungo Das Geomun’go ist das Königsinstrument der Pungryu. Der Geomun’go-Spieler bestimmt das Tempo und früher auch spontan die Satzfolge. Das Geomun’go ist eine sechssaitige tiefgestimmte Wölbbrettzither mit hochstehenden Bünden für drei mittlere Saiten. Die dicken Seidensaiten werden mit einem Bambusstäbchen angerissen, was jeweils einen sehr starken Akzent setzt. Die Saiten werden während des Klingens in Bewegung versetzt, indem die Griffhand sie über dem Bundsteg hin und herschiebt, wobei bis zu vier Tonstufen erfasst werden. Diese Bewegung wird oft fortgesetzt, wenn der eigentliche Ton bereits verklungen ist. Diese typischste Eigenart der koreanischen Musik, für die praktisch alle Instrumente besonders gut vorbereitet sind, nennt man Nongyeon - Herumspielen mit der Saite. Es ist somit kein Vibrato im westlichen Sinne, sondern eine Grundbedingung des Musizierens. In der Volksmusik kommt diese Eigenart allerdings weitaus stärker zum Tragen als in der Gelehrtenmusik. Das Geomun’go soll aus der Zeit des Königreichs Goguryeo (1.Jhdt. v. Chr.- 7.Jhdt n.Chr.) stammen *
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Das Geomungo, gespiel von Mr. Chun Jaehyun beim Konzert in Berlin am 19.Sept.2007
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Kayageum / Gayageum Wölbbrettzither
In verschieden Bauweisen und mit unterschiedlich vielen Saiten. 12 (ursprünglich), 14, 21 und 25 sind üblich. Sie werden über frei bewegliche Stege geführt
Fotos: Korean Court-Music Promotion Corporation
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Gayageum für höfische Musik
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Hwang Byung-ki Meister des Gayageum www.bkhwang.com
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Gayageum für Volksmusik
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Das Gayageum ist ebenfalls eine Wölbbrettzither. Sie hat 12 Seiden-Saiten und keine Bünde, dafür aber verschiebbare Stege, mit denen man während des Spielens die Stimmung rasch und leicht verändern kann. Es wird mit der rechten Hand gezupft, während die linke Hand auf der anderen Seite des Stegs die Saite herunterdrückt, um das erwähnte Nonghyeon auszuführen. Das Gayageum stammt aus dem 6. Jahrhundert und hat seinen Namen vom Gaya-Königreich. Man hat jedoch Spuren des Instruments im 1.Jhdt. v. Chr. gefunden. Die Saiten werden stets einzeln gezupft und es erlaubt eine gewisse Geschwindigkeit und Virtuosität des Spiels. Die solistische Suite mit Trommelbegleitung Sanjo wurde zuerst auf diesem Instrument praktiziert (seit ca. 1870). Heute gibt es auch westlich gestimmte Gayageums mit 21 oder 25 Saiten, die aber nur in neu komponierter Fusion- Musik benutzt werden. Der Klang ist heller als der des Geomun’go, aber nicht vergleichbar mit der japanischen Koto. *
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Die grundsätzliche Stimmung erfolgt über Wirbel, hier sind es 22 Saiten.
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Die frei verschiebaren Stege dienen dem schnellen ändern der Stimmung wärend des Spiels
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Hier ein 12-saitiges Gayageum, gespielt von Miss Lee Seung-a, im Konzert in Berlin 2007. Im Hintergrund spielt Miss Lee Seung-hee ein Haegeum
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Hageum Das Haegeum zählt in Korea auch zu den „Blasinstrumenten“, obwohl es sich um eine zweisaitige griffbrettlose Spießgeige handelt. Blasinstrumente werden in der koreanischen Musik alle Instrumente genannt, deren Ton gehalten werden kann, im Gegensatz zum verklingenden Ton der Saiteninstrumente. Sie ist verwandt mit der mongolischen Kniegeige und der chinesischen Erhu. Die Bogenhaare, deren Spannung durch die Handhaltung beim Spielen bestimmt wird, werden zwischen den beiden Saiten durchgeführt.
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Die Tonhöhe wird mit der Griffposition und dem Druck der Griffhand auf die Saiten bestimmt. Wegen des kleinen Holzkorpus gibt das Instrument einen nicht sehr lauten, quäkenden Ton von sich. *
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Changgu Die Janggo ist eine sanduhrförmige Trommel, die in einem Stück aus dem Stamm des Pauwlonia- Baumes geschnitzt wird und deren beide Seiten mit unterschiedlich dickem Fell bespannt wird; links dicker aus Rinder- und rechts aus Pferde- oder Hirschhaut. Die rechte, heller klingende Seite wird an verschiedenen Stellen mit einem Bambusstab, die linke, dumpfere Seite mit der flachen Hand angeschlagen, sodaß sich ein recht vielseitiger Klangvorrat bildet. Die langen und teils sehr komplizierten rhythmischen Muster, die auf dieser Trommel geschlagen werden, heißen Jangdans. *
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Der Schlägel, ein Bambusstab mit Filzkopf und Ledergriff wird mit der linken Hand geführt. Die Changgu auf dem mittleren Bild ist für Konzerte (Zeremonien) im Freien mit bunten Tragebändern versehen und hat eine wetterfeste Lackierung. Die Trommel ist im Innern durchgehend und so beeinflusst jede Seite die andere. Die Changgu klingt dadurch nicht so trocken wie eine europäische Trommel und der Klang wird voluminöser. In der traditionellen Weise wird sie auf dem Boden sitzend gespielt, aber wenn es um neue Kompositionen geht, liegt sie auf einem Gestell, um den Klang zu stärken. Mit den verschiebbaren Lederschlaufen können die Felle in einem gewissen Umfang gestimmt werden.
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Klangbeispiel einer zeitgnössischen Komposition: Kwangya dongsalpuri von Il-Ryung Chung
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Daegeum Das Daegeum ist eine große Bambusquerflöte mit acht Löchern mit sehr großem, halb von der Unterlippe bedeckten Blasloch. Ein zusätzliches großes Loch ist mit einem Bambushäutchen abgedeckt, das bei starkem Anblasen einen schnarrenden Ton erzeugt. Generell kann man sagen, daß das Ideal koreanischer Tongebung das Gegenteil des westlichen sauberen Tons ist. * Auch die Haltung des Musikers ist anders als bei einer europäischen Querflöte.
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Die Querflöte Daegeum, gespielt von Mr.Kim Hyun-Soo beim Konzert in Berlin
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Diese Fotos der Querflöte Daegeum im traditionellen Ensemble beim Korea-Tag 2007 in Berlin zeigen die andere Körperhaltung beim Spiel. Durch heben und senken des Arms und der Schulter wird die Flöte gedreht, damit der Anblaswinkel geändert und somit auch der Ton. Dadurch ist auch ein (langsames) Vibrato möglich, es ist aber ein Tonhöhenvibrato und kein Lautstärkenvibrato.
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Auf diesen Fotos ist die Besonderheit der Daegeum, die Bambushaut (manchmal auch Schilfpapier) für einen zusätzlichen Schnarrton, gut zu erkennen. Die Drehung der verzierten Platte beeinflusst den Effekt nur ganz gering.
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Hier ist die besondere Körperhaltung gut zu erkennen - Byoungmin Bae spielte nochmal nach dem Konzert in Zepernick 2009. Er ist auch der Besitzer der vorgestellten Flöten
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der direkte Größenvergleich zwischen mittlerer und großer Daegeum Die Löcher am Ende der Flöte sind keine Grifflöcher sondern dienen der Feinabstimmung beim Bau, um die Unterschiede des Naturprodukts Bambus auszugleichen.
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Die Anblaslöcher der Flöten für die Volksmusik sind größer als die der Flöten für die Gelehrten- und Hof- musik. Dies ermöglicht mehr Klänge und schnellere Tonwechsel.
Die Bambusflöte hat einen Tonumfang von 2½ Okta- ven. Die unterschiedlichen Größen dienen aber nicht, wie bei europäischen Querflöten, in erster Linie der Erweiterung des Tonumfangs, sondern verschiedenen Klangfarben und Stimmungen - für unsere Ohren erst mit einiger Übung hör- und erfahrbahr - obwohl es bis zum Barock, besonders bei der Blockflöte, auch in Europa üblich war (Der Klang war wichtiger als der Ton).
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Die Sogum ist eine kleine Querflöte
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Die Danso ist eine gekerbte Bambuslängsflöte mit fünf Grifflöchern, ein Nebenstimmen-Instrument der Pungryu. Im Gegensatz zu den anderen im Pungryu-Ensemble gespielten Instrumenten gibt es für sie kein Sanjo. Dennoch ist sie als „Hausflöte“, die man sich auch selber schnitzen konnte, sehr weit verbreitet gewesen. Es ist das Nebeninstrument jedes Daegeum-Spielers. *
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Das gesamte Ensemble “Jeong Ga Ak Hoe” mit Sängerin beim Konzert am 22.Sept.2007 in Berlin. Auf der Leinwand rechts wurde die deutsche Übersetzung des Liedtextes eingeblendet.
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Die Piri ist eine kurze Bambusoboe mit 8 Löchern und einem sehr breiten Doppelrohrblatt, das auf Atem- und Lippendruck leicht anspricht (Nongnyeon s.o.). Sie stammt aus China und es gibt in Korea mehrere Arten verschiedener Dicke und Lautstärke. Sie zeichnet sich durch einen durchdringend quäkenden Ton und große Beweglichkeit aus. *
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Die Taepyonso ist eine konische Oboe mit 8 Grifflöchern. Das Mundstück besteht aus einem einfachen Blatt.
Auch ihr Klang ist eher schrill.
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weitere Fotos folgen
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* Diese Texte zu den einzelnen Instrumenten: © 2007 by Matthias Entreß
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Es gibt verschiedene Arten, die koreanische Schrift Hangeul in lateinischer Lautschrift wiederzugeben. Deshalb gibt es die verschiedenen Schreibweisen, auch in diesen Texten.
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